Mammographie - warum?


Der wichtigste Grund, warum wir jeder Frau zur Mammographie raten, ist der Brustkrebs !

Das Mammacarcinom ist in Österreich die häufigste Krebserkrankung der Frau. Etwa jede 8 bis 9 Frau erkrankt in Österreich im Laufe ihres Lebens einmal an Brustkrebs. 18 % der Krebssterblichkeit werden durch diesen Tumor verursacht, 4 % aller Todesfälle. Die Erkrankungshäufigkeit nimmt mit dem Alter stark zu.
 

Bruströntgen = Mammographie (auch mit Tomosynthese)

Die Mehrzahl der Karzinome bildet harte Knoten die in der Mitte durch Bindegewebsentwicklung zwischen den Tumorzellen besonders hart sind und eine strahlige Schrumpfung zeigen. Diese Veränderungen kann man gut am Röntgenbild erkennen (Bp), ab einer gewissen Größe auch tasten, wobei der Tumor hart und schlecht verschieblich ist. Diesen Krebs nennt man scirrhöses Carcinom.

Wenn sich Tumorzellen in den kleinen Milchgängen ausbreiten und anfangs nicht größere Zellnester bzw. Knoten bilden, kann man diese Veränderungen nicht tasten. Es kommt jedoch häufig zu winzigen Verkalkungen in diesen Bereichen welche wiederum ein typisches Röntgenbild liefern. Hier ist ein genaues Studium der winzigen Verkalkungsherdchen notwendig, da es auch eine ganze Reihe von gutartigen Verkalkungen in der Brust geben kann. Mit Hilfe der Tomosynthese werden zusätzlich Schnittbilder ähnlich wie bei der Computertomographie angefertigt, wobei dies wiederum zu einer wesentlich besseren Beurteilbarkeit führt.

 

Inspektion und Palpation

Die Inspektion ( = Betrachtung) und Palpation ( = Abtastung) durch die Frau (monatlich) und durch den Arzt (halbjährlich) soll in der ersten Zyklushälfte erfolgen, da hier die Brust hormonell bedingt meist unempfindlicher und damit leichter palpabel ist.

Die Betrachtung sucht nach äußerlichen Veränderungen wie Einziehungen, Orangenhaut sowie Größenunterschieden der Brüste. Bei der Abtastung wird nach Knoten im Brustdrüsengewebe und in der Achsel getastet. Schließlich ist durch leichten Druck der Brustwarzen zu prüfen, ob eine Sekretion entsteht.

Die Tastuntersuchung sollte bei auffälligen Befunden immer durch bildgebende Verfahren ( Röntgen, Ultraschall) ergänzt werden.

Wie verläuft die Untersuchung?

Aus dem vorher angeführten Grund empfiehlt es sich, eine Mammographie etwa zwischen dem 7. und 14. Tag nach Einsetzen der Regelblutung anzufertigen. Falls eine Patientin einen Knoten tastet und sehr beunruhigt ist, ist es natürlich jederzeit möglich eine Röntgenaufnahme durchzuführen.

Wir legen sehr großen Wert darauf, daß jede Patientin genau informiert wird, was und wie etwas gemacht wird.

Die Röntgenaufnahmen werden von erfahrenen radiologisch technischen Assistentinnen angefertigt. Für eine aussagekräftige Röntgenuntersuchung der Brust muß diese bei der Mammographie komprimiert werden. Eine ausreichende Kompression ist zur Bildgebung unbedingt notwendig, da sonst unscharfe Bilder entstehen. Die Befürchtung, daß dadurch ein Tumorgeschehen erst ausgelöst werden könnte, ist völlig unzutreffend. Da manche Frauen den Druck des Geräts als schmerzhaft empfinden, ist die genaue Aufklärung hier besonders wichtig. Außerdem verringert sich die Strahlenbelastung je mehr die Brust komprimiert wird.

Die Mammographie hat in den letzten beiden Jahrzehnten enorme Fortschritte gemacht. Bei besserer Detailerkennbarkeit beträgt die Röntgendosis nur mehr einen Bruchteil früher benötigter Strahlendosen. Ermöglicht wurde dies durch die Entwicklung moderner Mammographiegeräte mit digitaler Technik. Mit modernen Geräten sind sogar Karzinome in der Größenordnung um ca. 2-3 mm zu erkennen.

Ultraschall

Jeder unklare Befund sollte mit einer Ultraschalluntersuchung kontrolliert werden, da diese Methode eine optimale Ergänzung zur Mammographie darstellt. Wir führen bei uns aus Qualitätsgründen routinemäßig eine zusätzliche Untersuchung mit Ultraschall durch.


Die Ultraschalluntersuchung ist eine völlig ungefährliche Methode mit der z.B. einfache Zysten von tumorösen Veränderungen abgegrenzt werden können. Auch läßt sich immer wieder eine Unterscheidung von Gut- oder Bösartigkeit machen.
 

Verlaufskontrolle oder Biopsie ?

Gerade bei der Mammographie können manchmal erst im Laufe der Zeit diskrete Veränderungen nur im direkten Bildvergleich mit älteren Aufnahmen entdeckt werden.

Deshalb ist es notwendig, alle früheren Bilder gut aufzubewahren und zu jeder neuen Untersuchung mitzunehmen. Da wir wissen, daß oft Röntgenbilder verloren gehen, bieten wir die Möglichkeit an, sie bei uns im Archiv zu deponieren.

Falls einmal ein Befund fraglich ausfällt und man aber nicht ein Kontrollintervall von einem halben Jahr eingehen möchte, besteht die Möglichkeit, mit einer kleinen Gewebsprobe zu einer exakten Diagnose unter dem Mikroskop zu kommen.

Kernspintomographie ?

Die sogenannte Kernspintomographie, eine spezielle und teure Untersuchung, die auf dem Prinzip des Magnetismus basiert, hat leider die in sie gesteckten Erwartungen einer 100 %igen Differenzierung zwischen Gut- oder Bösartigkeit nicht erfüllt.

Sie ist allerdings als spezielle Untersuchung bei gezielten Fragestellungen die Methode der Wahl; vor allem bei Patientinnen mit Brustimplantaten sowie bei bereits operierten Patientinnen mit der Frage Narbe oder neuerliches Tumorwachstum kommt die Kernspintomographie zum Einsatz.

 

Früherkennung - eine echte Chance !

Untersuchen sie sich selbst ab dem 20. Lebensjahr alle 1 bis 2 Monate auf Veränderungen in ihren Brüsten; am besten ca. 7 Tage nach Einsetzen der Regelblutung

Jährliche Inspektion der Brust durch den Arzt im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen

Bei erhöhtem Risiko um das 35. Lebensjahr eine Basismammographie

Zwischen dem 40. und 70. Lebensjahr alle 2 Jahre im Rahmen des Früherkennungsprogrammes ( bei erhöhtem Risiko alle Jahre mit ärztlicher Überweisung) eine Mammographie

Ab dem 70. Lebensjahr weitere Mammographien in 2-jährigem Abstand nach Anmeldung im Früherkennungsprogramm möglich !
 

http://www.frueh-erkennen.at/